Call for Papers
I. Internationale Konferenz im Rahmen der neuen Germanistischen Institutspartnerschaft Poznań – Marburg – Nijmegen
Internationale Bildungskooperation im Bereich Deutsch als Fremdsprache: State of the Art & Perspektiven
16. und 17. Juni 2023 in Poznań
Die Abteilung für Fremdsprachendidaktik und Interkulturelle Studien des Instituts für Angewandte Linguistik der Adam Mickiewicz-Universität Poznań veranstaltet im Rahmen der neu gegründeten, vom DAAD geförderten Germanistischen Institutspartnerschaft (GIP) und in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache des Instituts für Germanistische Sprachwissenschaft der Philipps-Universität Marburg und der Abteilung Deutsche Sprache und Kultur/Niederlande-Deutschland-Studien der Radboud Universiteit in Nijmegen am 16. Und 17. Juni 2023 eine internationale wissenschaftliche Konferenz in Poznań, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Thematisch steht bei der Konferenz die Erforschung von internationalen Bildungs-kooperationen im Mittelpunkt und fokussiert hiermit einen Forschungsschwerpunkt, der in der Zusammenarbeit der drei Standorte Nijmegen, Marburg und Poznań bereits seit Jahren fest etabliert ist (vgl. u.a. Cerri/Jentges 2015, Albert et al. 2017, Siebold 2017, Jentges 2021, Boonen/Jentges/Sars/Adamczak-Krysztofowicz 2022).
Kooperations- und Bildungsmobilitätsforschung ist ein multidisziplinärer und internationaler Forschungszweig, dessen Komplexität sich auch in der Vielzahl und Diversität präsenzieller, digitaler und hybrider Austauschformate widerspiegelt. Zu denken ist hierbei u.a. an Schüler*innenaustausch, Studierendenmobilität, Praxiserkundungsprojekte, Lehr- und Forschungskooperationen und verschiedene Formate von internationalization at home.
Im Kontext der Fremdsprachendidaktik und der Ausbildung von Fremdsprachenlehrkräften sollen mit Austauschbegegnungen unterschiedlichste Ziele verwirklicht bzw. Kompetenzen erworben werden. Zu den in der Forschungsliteratur am häufigsten genannten zählen neben der Persönlichkeitsbildung der Aufbau interkultureller bzw. kultur- und sprachreflexiver Kompetenzen sowie die Gelegenheit, die Grenzen des Klassenraums zu überwinden und authentische Kontakt- und Kommunikationssituationen in internationalen und mehrsprachigen Kontexten zu erleben. Entsprechend erkennen bildungspolitische Vorgaben zum Fremdsprachenunterricht und im Bereich der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften, wie das Companion Volume des GER und das vom europäischen Elos- Netzwerk entwickelte Common Framework for Europe Competence den Mehrwert von internationalen Kooperationen an Schulen und Hochschulen an.
Ob und unter welchen Bedingungen die angestrebten Zielsetzungen durch die Begegnung und den Austausch erreicht werden können, ist jedoch bislang kaum Gegenstand konzeptionell-theoretischer Diskussion und empirischer Forschung gewesen.
Ausgehend von dieser Fragestellung beabsichtigen wir mit der Konferenz eine aktuelle Bestandsaufnahme zur Forschung im Bereich der internationalen Bildungskooperation und Bildungsmobilität sowie der Begegnungspädagogik. Wir freuen uns über Beitragsvorschläge, die zur theoretischen Modellierung des Forschungsfelds beitragen sowie empirische Befunde aus der Kooperationspraxis liefern und zukünftige Forschungsperspektiven aufzeigen. Ein spezieller Fokus soll dabei auf DaF-bezogenen Untersuchungsgegenständen wie der Interaktionsgestaltung und der Aneignung kommunikativer und kulturreflexiver Kompetenzen, dem reflektierten Medien- und Methodeneinsatz in Austauschbegegnungen sowie kultur-, sprach- und bildungspolitischen Diskussionen liegen. Auch interdisziplinäre Fragestellungen wie das Zusammenspiel von sprachlichem und fachlichem Lernen in fächerübergreifenden Bildungsprojekten und die Professionalisierung von Lehrkräften sollen adressiert werden. Ausdrücklich möchten wir solche Kolleginnen und Kollegen zum wissenschaftlichen Austausch einladen, die selbst in internationalen Kooperationen, beispielsweise in anderen GIPs weltweit, tätig sind und diese forschend begleiten.
Die Tagungsergebnisse sollen zu einer neuen Qualität der Forschung im Bereich internationaler Bildungskooperation, insbesondere in den Fachgebieten Germanistik und Deutsch als Fremdsprache beitragen. Die Publikation ausgewählter Konferenzbeiträge in einem Sammelband mit Peer-Review und Open-Access ist vorgesehen. Die Tagungsgebühr beträgt 50€.
Wenn Sie einen Beitrag vorstellen möchten, reichen Sie bitte Ihren Beitragsvorschlag bis zum 28.02.2023 mit dem Betreff: „Internationale GIP-Konferenz“ unter folgender E-Mail-Adresse ein: magdalena.jaszczyk@amu.edu.pl
Bitte beachten Sie: Ihr Abstract sollte einen Umfang von max. 3000 Zeichen nicht überschreiten (inkl. max. fünf relevanter Literaturangaben).
Sie erhalten bis zum 31.03.2023 eine Rückmeldung, ob Ihr Beitrag im Programm berücksichtigt werden kann.
Referenzen:
Albert, Ruth/Adamczak-Krysztofowicz, Sylwia/Jentges, Sabine (Hrsg.) (2017): Hochschulen international vernetzen. Internationale Lehrkooperationen in der Germanistik und in Deutsch als Fremdsprache. Perspektiven Deutsch als Fremdsprache 34. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.
Boonen, Ute/Jentges, Sabine/Sars, Paul/Adamczak-Krysztofowicz, Sylwia (Hrsg.) (2022): Einleitung. Glottodidactica 2/2022, 7-8.
Cerri, Chiara/Jentges, Sabine (Hrsg.) (2015): Raumwahrnehmung, interkulturelles Lernen und Fremdsprachenunterricht. Perspektiven Deutsch als Fremdsprache 31. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.
Jentges, Sabine (Hrsg.) (2021): Gemeinsam mit- und voneinander lernen: Nachbarsprachenlernen und Schulaustausch. Perspektiven Deutsch als Fremdsprache 36. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.
Siebold, Kathrin (2017): „Subjektive Theorien über effizientes Fremdsprachenlernen – und wie sie durch internationale Lehrkooperationen aktiviert (und relativiert) werden.“ In: Albert, Ruth / Adamczak-Krysztofowicz / Jentges, Sabine (Hrsg): Hochschulen international vernetzen. Internationale Lehrkooperationen in der Germanistik und in Deutsch als Fremdsprache. Hohengehren: Schneider.